Marc Henrichmann MdB

Dülmen: Investitionen in Netzausbau stehen an

Henrichmann bei Stadtwerken: „Energie im europäischen Vergleich zu teuer“

Dülmen. „Energie ist, im Vergleich mit dem Ausland, zu teuer in Deutschland“, stellt der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann fest. Entlastung erwartet der CDU-Politiker allerdings kurzfristig nicht.

Die anstehenden Investitionen in den Netzausbau waren ein Thema beim Gespräch zwischen dem Bundestagsabgeordneten Marc Henrichmann (Mitte) sowie Johannes Röken (l.) und Guido Falk von den Stadtwerken Dülmen. Foto: Büro Marc HenrichmannDie anstehenden Investitionen in den Netzausbau waren ein Thema beim Gespräch zwischen dem Bundestagsabgeordneten Marc Henrichmann (Mitte) sowie Johannes Röken (l.) und Guido Falk von den Stadtwerken Dülmen. Foto: Büro Marc Henrichmann

„Die Ampel will bei der Energiewende mit dem Kopf durch die Wand“, lautet für ihn ein Grund. Ein anderer sind hohe Investitionen für den Netzausbau, vor denen auch viele Stadtwerke stehen. Die Verteilnetze müssten wie die Übertragungsnetze massiv erweitert werden, um die in der Fläche erzeugte Energie aufnehmen zu können, betont Johannes Röken. „Auch der Zuwachs an Wärmepumpen und E-Mobilität wird weiteren Netzausbau erforderlich machen“, so der Geschäftsführer der Stadtwerke Dülmen.

Investitionen, die bezahlt werden müssten, wie Röken und der kaufmännische Leiter Guido Falk unterstrichen. Was sich wiederum verteuernd auf Energiepreise auswirken werde, auch wenn zur Zeit die Energiepreis an der Börse sinken. Es muss deshalb damit gerechnet werden, dass Energieunternehmen mit einem hohen Energiebedarf zukünftig ins günstigere Ausland auswandern werden. „Der Umwelt ist damit nicht geholfen, wenn jenseits der Grenze dann mit Kohlestrom produziert wird“, erklärte der Geschäftsführer. Umgekehrt fehle es auch an internationalen Investoren, die nach Deutschland kommen, meinte Henrichmann. Selbst wenn Microsoft für spektakuläre Schlagzeilen sorge, „viele große Player investieren lieber im Ausland“.

Das führte der Abgeordnete unter anderem darauf zurück, dass das Energieangebot hierzulande zu knapp sei, auch durch den kompletten Atomausstieg mitten in Krisenzeiten. „Beim Klimagipfel in Dubai steht Deutschland an der Seitenlinie und kauft den Strom woanders in der Welt“, ärgerte er sich. Beim Wasserstoff hielten sich nach Eindruck des Stadtwerke-Geschäftsführers noch viele Unternehmen zurück. „Strom und Gas sind zwar teuer, aber im Preis und der verfügbaren Menge kalkulierbar. Das ist Wasserstoff noch nicht“, erklärte Röken.

Die Zunahme an Bürokratie ist auch ein Thema für die Stadtwerke. „Wir müssen immer mehr Daten, Auswertungen und Statistiken liefern“, berichtete Falk. Mit dem Wunsch, dies zurückzufahren, stießen sie bei Henrichmann auf offene Ohren. Auch um die kleinen, lokal verwurzelten Stadtwerke gegenüber den großen Konzernen zu stärken: „Die dezentrale Energieversorgung über die Stadtwerke hat sich bewährt“, betonte Röken. „Diese dürfen wir nicht zerschlagen.“