Marc Henrichmann MdB

Bundestagsabgeordnete sprechen mit Türkischem Generalkonsular

Ein Thema: Lange Visaverfahren bremsen Fachkräfte aus

Kreis Coesfeld. Mehr als 1200 türkische Staatsangehörige leben im Kreis Coesfeld, vertreten werden sie durch den Türkischen Generalkonsul in Münster.

Austausch mit dem Türkischen Generalkonsul: Marc Henrichmann (l.) und Henning Rehbaum (r.) trafen Arif Hakan Yeter im Generalkonsulat in Münster. Foto: Büro Marc HenrichmannAustausch mit dem Türkischen Generalkonsul: Marc Henrichmann (l.) und Henning Rehbaum (r.) trafen Arif Hakan Yeter im Generalkonsulat in Münster. Foto: Büro Marc Henrichmann

Seit Mitte August ist dies Arif Hakan Yeter. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann traf sich jetzt gemeinsam mit seinem Warendorfer Parlamentskollegen Henning Rehbaum zu einem ersten Austausch im Konsulat. Ein zentrales Thema: Migration, der Fachkräftemangel und eine Bundesregierung, die die viel zu langen Visaverfahren nicht in den Griff bekommt.

Gut ausgebildete Kräfte könnten direkt durchstarten. Doch in den deutschen Konsulaten oder Botschaften werden sie ausgebremst, weil sie monatelang auf Termine warten – nur um ein Arbeitsvisum beantragen zu können. Das gilt auch für die Deutsche Botschaft in Ankara und die Generalkonsulate in Istanbul und Izmir. Henrichmann hört immer wieder von Unternehmern im Kreis Coesfeld von sich quälend hinziehenden Verfahren, auch in anderen Ländern. „Die Botschaften sind überlastet“, stellte er fest und nahm die Bundesregierung in die Pflicht. Weniger Nachzugsprogramme, weniger irreguläre Migration und dazu eine eigene Agentur, die sich ausschließlich um Fachkräftezuwanderung kümmert: Dies helfe, den Zuzug dringend benötigter Fachkräfte zu beschleunigen.

Auch der türkische Generalkonsular kennt Fälle, wo selbst Geschäftsleute aus seinem Land viel zu spät ein deutsches Visum bekommen – und deshalb zum Beispiel eine wichtige Messe verpassen. Sein Hauptaugenmerk liegt aber auf den türkischen Bürgerinnen und Bürgern, die zum Teil schon viele Jahrzehnte in Deutschland leben, hier arbeiten und ihre Steuern zahlen. Yeter möchte aber auch die jungen Türken erreichen. „Wir wollen, dass sie hier ihre Ausbildung machen und sich integrieren“, unterstrich er.

Angesprochen wurden auch der zunehmende Antisemitismus in Deutschland und der Krieg in Nahost, ausgelöst durch die Terrorangriffe der Hamas auf Israel, wie Henrichmann betonte. Der Generalkonsular betonte ausdrücklich die Beziehungen seines Landes zu Israel: „Wir stellen dessen Existenz nicht in Frage“.