Marc Henrichmann MdB

Olfen: Gelungene Integration und schwierige Fachkräftesuche

Henrichmanns Sommertour: Besuche im Bauhof, bei Ritter und an der Stever

Olfen. Bauhof-Leiter Markus Freck weiß noch, wie Joseph Johnson aus Nigeria vor drei Jahren vor dem Tor stand und nach Arbeit fragte. „Heute ist er Vorarbeiter der Grüntruppe“, erinnerte er sich im Gespräch mit Marc Henrichmann. 

Gelungene Beispiele für Integration stellte Markus Freck (4.v.r.) dem Abgeordneten Marc Henrichmann (7.v.l.) und den Vertretern der Olfener CDU vor, darunter die Stadtverbandsvorsitzende Marion Danielczyk (8.v.r.) und Fraktionschef Christoph Pettrup (7.v.Gelungene Beispiele für Integration stellte Markus Freck (4.v.r.) dem Abgeordneten Marc Henrichmann (7.v.l.) und den Vertretern der Olfener CDU vor, darunter die Stadtverbandsvorsitzende Marion Danielczyk (8.v.r.) und Fraktionschef Christoph Pettrup (7.v.

Der Bundestagsabgeordnete freute sich auf seiner Sommertour durch Olfen über dieses Beispiel gelungener Integration in den Arbeitsmarkt. Für den CDU-Politiker steht der Staat mit falschen Anreizen dabei allzu oft im Weg. „Sind finanzielle Leistungen zu hoch, sinkt die Motivation, selbst etwas beizutragen“, bekommt er in vielen Gesprächen, mit Unternehmen wie mit Flüchtlingsinitiativen, gespiegelt.

Dass die Grünanlagen in Olfen „top gepflegt“ sind, wie die CDU-Stadtverbandsvorsitzende Marion Danielczyk betonte, dafür sorgt Joseph Johnson mit seiner Truppe. Der Nigerianer kam 2015 nach Deutschland, seine Kollegen im Team stammen ursprünglich aus Westafrika, Albanien, Kasachstan – und aus Olfen selbst. Sie kämen alle gerne zur Arbeit, betonte Freck. 

Abwechslungsreiche und gut bezahlte Tätigkeiten bietet ebenso das Handwerk, was auch für Ritter Starkstromtechnik gilt, die zweite Station der Sommertour. Das Unternehmen sucht ebenfalls Verstärkung. Mit versierten Beschäftigten aus arabischen Ländern habe man gute Erfahrungen gemacht, berichteten Holger Leifert und André Höler, Leiter der Standorte Olfen und Dortmund. Um weitere Kräfte ins Land zu holen, seien die Hürden aber zu hoch. Höler zählte einige Fragen auf, vor denen das Unternehmen bei der Fachkräftezuwanderung steht: „Wie bekommen wir sie nach Deutschland, wo wohnen sie, wie lernen sie Deutsch?“

Antworten solle nach Henrichmanns Vorstellungen eine neue „Work-and-Stay“-Agentur geben, die sich ausschließlich um Fachkräftezuwanderung kümmert. Schneller sollten die Verfahren laufen und digital. Dass hier manches im Argen liegt, berichtete Höler. Unzählige Fragebögen müssten im Vorfeld von Vorhaben immer neu ausgefüllt werden, „das hält auf“. Warum könne ein Unternehmen „in einer digitalen Welt“ nicht seine Angaben einmal an zentraler Stelle ablegen, wo sie dann die beteiligten Behörden abrufen könnten? „Vieles, was wir erreicht haben, wickelt die Ampel wieder ab“, ärgerte sich Henrichmann. Ein Grund seien überzogene Datenschutz-Bedenken. Zudem warnte er vor einem Kahlschlag bei der Digitalisierung: Von 377 auf nur noch knapp über drei Millionen Euro sollen hier die Haushaltsmittel zusammengestrichen werden.

Zum Abschluss ging es dann noch raus in die Natur: Beeindruckt zeigte sich Henrichmann vom im Mai eröffneten Naturparkhaus Steveraue.