Marc Henrichmann MdB

Mehr Einbrüche, dafür eine höhere Aufklärungsquote

Henrichmann nach Angriff auf Polizisten in Senden: Täter schneller bestrafen

Kreis Coesfeld. Die Zahl der Gewalttaten gegen Polizeibeamte ist rückläufig im Kreis Coesfeld – und doch ist dies keine uneingeschränkt gute Nachricht, erfuhr der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann bei einem Gespräch in der Kreispolizeibehörde. Denn zwar bedeuten 92 Fälle in 2022 einen Rückgang um fast ein Drittel. „Beleidigungen sind darin aber nicht enthalten“, erklärte Kriminaloberrat Guido Meinert.

Was die aktuelle Kriminalitätsstatistik für den Kreis Coesfeld bedeutet, darüber informierte sich Marc Henrichmann (2.v.r.) bei Dr. Christian Schulze Pellengahr, Thomas Eder und Guido Meinert (v.l.). Foto: Büro Marc HenrichmannWas die aktuelle Kriminalitätsstatistik für den Kreis Coesfeld bedeutet, darüber informierte sich Marc Henrichmann (2.v.r.) bei Dr. Christian Schulze Pellengahr, Thomas Eder und Guido Meinert (v.l.). Foto: Büro Marc Henrichmann

Zudem wurden erst Karfreitag in Senden zwei Beamte bei einer Verkehrskontrolle tätlich angegriffen und verletzt. „Wir müssen unsere Polizistinnen und Polizisten noch besser schützen“, unterstrich Henrichmann. Vor allem müssten dazu Staatsanwaltschaften und Gerichte solche Angriffe auf den Rechtsstaat schnell und konsequent bestrafen.

Der CDU-Innenpolitiker informierte sich im Gespräch mit Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr, Thomas Eder, Abteilungsleiter Polizei, und Guido Meinert, der die Direktion Kriminalität leitet, über die aktuelle Kriminalstatistik. Nach zwei Corona-Jahren nahmen Delikte wie Wohnungseinbrüche, Körperverletzungen und Diebstähle wieder zu. „Dennoch zählt der Kreis Coesfeld zu den sichersten Kreisen in NRW“, betonte Meinert.

Beispiel Wohnungseinbrüche: Zwar verdoppelte sich die Zahl 2022 beinahe auf 287. Die Aufklärungsquote liegt bei einem Drittel dafür auch doppelt so hoch wie im NRW-Schnitt. Die akribische Kripo-Arbeit führt immer wieder zu Erfolgen. Nachdem ein Täter in Dülmen dank einer aufmerksamen Nachbarin gefasst wurde, konnten er anhand von Werkzeugspuren vier weiterer Einbrüche überführt werden. Außerdem blieb es in 38 Prozent der Fälle beim Versuch: „Technische Prävention hilft“, erklärte Meinert.

Sorgen bereitet der Polizei das Mitführen von Messern, verstärkt auch in Schulen. Sie werden zwar nur in vier Prozent der sogenannten „Rohheitsdelikte“ verwendet, doch es gibt eine Dunkelziffer: Bei Nötigungen werden sie als Tatwaffe nicht aufgeführt. Henrichmann, der in seiner Fraktion für Waffenrecht zuständig ist, plädierte für ein präventives, einfach zu kontrollierendes Waffenverbot. Wer straffällig geworden sei, dürfe dann unter bestimmten Voraussetzungen keine gefährlichen Gegenstände mit sich führen. „Darüber werden wir in Berlin sprechen“, kündigte der Parlamentarier an.

Dort diskutiert die Ampel über Modellregionen für den Cannabis-Verkauf. Meinert erwartet dadurch keine Entlastung der Polizei. „Cannabis ist eine Einstiegsdroge“, warnte er. Und Polizeidirektor Eder rechnet nicht damit, dass durch eine Legalisierung illegale Strukturen aufgebrochen würden.