Marc Henrichmann MdB

Ehrerbietung gegenüber den Toten bewegte die Rettungskräfte

THW-Rettungshundeführerin berichtet Henrichmann vom Türkei-Einsatz

Havixbeck / Altenberge. „Da ist gar nichts mehr“, so beschreibt Stephanie Jansen das, was sie im türkischen Erdbebengebiet gesehen hat. Nicht nur die völlig zerstörte Infrastruktur beschäftigt die Rettungshundeführerin des Technischen Hilfswerks Havixbeck, die mit einer Einsatzgruppe der SEEBA (Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland) vor Ort war. Vor allem die Schicksale der Menschen bewegen sie, berichtete die 54-Jährige aus Altenberge dem Bundestagsabgeordneten Marc Henrichmann. „Wenn die Toten geborgen wurden, herrschte große Stille und Ehrerbietung. Das werde ich nie vergessen“, erklärte sie.

Stephanie Jansen (4.v.l.) mit Hündin Hope berichtete Marc Henrichmann (v.l.), den Ratsmitgliedern Mechthild Volpert-Bertling (Mitte) und Andreas Kleefisch (3.v.l.), der Ortsbeauftragten Dr. Christiane Bettin (3.v.r.), Jan Meyer (l.) von der THW-RegionalstStephanie Jansen (4.v.l.) mit Hündin Hope berichtete Marc Henrichmann (v.l.), den Ratsmitgliedern Mechthild Volpert-Bertling (Mitte) und Andreas Kleefisch (3.v.l.), der Ortsbeauftragten Dr. Christiane Bettin (3.v.r.), Jan Meyer (l.) von der THW-Regionalst

Der CDU-Abgeordnete ist Präsident der THW-Landeshelfervereinigung NRW und in dieser Funktion dem Technischen Hilfswerk eng verbunden. Er dankte Stephanie Jansen für ihren belastenden Einsatz in Kirikhan. Um die Erlebnisse zu verarbeiten, seien die Helferinnen und Helfer direkt nach ihrer Rückkehr in Deutschland durch ein Team der Einsatznachsorge betreut worden, berichtete sie. „Das Team kann ich Tag und Nacht anrufen“, versicherte die Rettungshundeführerin. „Durch meine jahrelange Ausbildung beim THW in Havixbeck und bei der SEEBA wurde ich sehr gut auf diese Art der Einsätze vorbereitet“, erklärte Stephanie Jansen, die in Havixbeck als Führungskraft in der Fachgruppe Ortung eingesetzt ist.

Inmitten der Zerstörungen mussten sich die Rettungskräfte weitgehend selbst organisieren. „Wir hatten zum Glück erfahrene Teamleiter dabei“, betonte Stephanie Jansen. Ein Teil der Gruppe errichtete ein Camp, ein anderer erkundete, wo Hilfe benötigt wurde. Und dann ging es los mit acht- bis zehnstündigen Schichten, in denen Labradorhündin Hope nach Verschütteten suchte. Mehr als drei, vier Stunden Schlaf gab es nicht. „Oft wurden wir durch Nachbeben geweckt.“ Keine leichte Aufgabe für Mensch und Tier, die durch die bittere nächtliche Kälte erschwert wurde. „Überall brannten Reifen, an denen sich Menschen aufwärmten“, erzählte sie. Der empfindliche Geruchssinn der Hunde durfte sich davon nicht irritieren lassen. In Erinnerung bleibt Stephanie Jansen die große Dankbarkeit. „Immer wurden wir mit warmem Tee versorgt“, berichtete sie.

Nicht nur für Auslandseinsätze ist das THW bestens gewappnet. Die Novellierung des THW-Gesetzes 2021 ermöglicht es Kommunen, im Rahmen der Amtshilfe die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk im Notfall kostenlos anzufordern. Mit Mechthild Volpert-Bertling und Andreas Kleefisch waren die beiden stellvertretenden Havixbecker CDU-Fraktionsvorsitzenden beim Gespräch mit dabei. Die THW-Ortsbeauftragte Dr. Christiane Bettin schlug vor, dem Gemeinderat eine Informationsveranstaltung über die Bundesanstalt THW anzubieten.